Eos

„Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde, mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“

Schopenhauer

Du warst mir bis zum Tode treu und bist es auch noch immer – so werde auch ich immer treu bleiben.
Du warst immmer an meiner Seite, bist es immer gewesen und wirst es immer sein. So werde ich auch immer an deiner Seite bleiben, bis wir uns wieder sehen.

Ich liebe Dich, meine kleine Maus!

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Von konzentrischen Kreisen

Unlängst ließ ich einen Stein vertikal ins Wasser fallen, dergestalt, dass er konzentrische Kreise erzeugte.
Dabei überlegte ich, dass es wohl einen gewaltigen Unterschied macht, ob man nun in der Nähe des Steines, welcher auf dem Wasser aufprallt, die Welle wahrnimmt oder jene erst in einer bestimmten Distanz zu spüren bekommt.
Die eigentliche Faszination dieses scheinbar simplen Phänomens erklärt sich aber tatsächlich durch folgende Tatsache:
die Kreise im Wasser, die durch diesen Stein entstehen, sind in der Tat konzentrisch, was impliziert, dass die Wellen, egal in welche Richtung sie sich nun ausbreiten, überall mit der selben Wucht aufschlagen.
Doch das hat der Stein nicht mehr wahrgenommen, schließlich ist er in jenem Moment versunken, da die erste Welle entstand.
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Verloren

Der Zweck ist der Tod der Ästhetik.
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Pyrphoros II

"Es sind die Zeichen der Zeit, die es gilt zu deuten und zu verstehen.
Von meinem Mund zu euren Augen. Mit meiner Zunge berühre ich euren Geist.
Seht: Was das Auge dem Körper, das ist das Bewusstsein dem Geiste. Ihr seht, doch euer Blick ist trüb, wenn ihr es aber klar seht, werdet ihr die Zusammenhänge verstehen.
Der Gedanke der Zukunft blendet euch. In der Zivilisation habt ihr verlernt, wie man in der Natur liest.
Erkennt: Ihr seid entwurzelt und im Widerspruch zu eurer tiefsten und innersten Natur.
Viele sind dem Einzelnen, was der Körper dem Geiste, nämlich eine notwendige Barriere und ein Gefängnis des Willens zum Sein in euch allen.
Versteht: Eure Menschlichkeit und eure Unmenschlichkeit, sie sind nicht das Hindernis für euer wahres Ich – sie sind Mittel, den Weg, der zu diesem Ich führt, zu finden und mutig zu beschreiten.
Ich gab euch das Feuer, so geht also hin und brennt jenes Haus nieder, in dem ihr nicht mehr leben könnt, weil es euch zu klein geworden ist."
 
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Sonnenuntergang

Es wurde gerade Abend, als ich mich dem Dorf näherte. Die Sonne schien müde hinter den alten Häusern zu verschwinden, wärmte aber doch die Ruhe der Felder, welche die Siedlung umgaben.
Ich ging die Straße entlang, da traf ich einen der Einwohner, der, in größter Eile, einen Sack zusammenschnürte. Ich sprach ihn an und fragte: "Verzeihung, ich bin gerade angekommen. Können sie mir sagen…" Er unterbrach mich und erklärte kurz, dass er gerade keine Zeit hätte: "Ich habe heute einen Termin bei der Seherin! Man bekommt nicht sehr leicht eine Vorsprache bei ihr!", rief er und war auch schon auf dem Weg.
Ich erblickte niemanden sonst, der mir Antwort auf meine Fragen hätte geben können, also näherte ich mich langsam dem Dorfinneren. Da erblickte ich, auf der Schwelle ihres Hauses sitzend, eine alte Frau. Ich stellte mich ihr kurz vor und sagte: "Ich bin gekommen, weil ich gehört habe, dass es hier zwei weissagende Frauen geben soll. Können sie mir etwas darüber erzählen?" Sie lächelte still, behielt den Blick auf den Korb, den sie gerade flocht und erwiderte: "Es gibt in der Tat zwei Frauen hier im Dorf, welche die Gabe haben, jene Dinge zu sehen, die einem Menschen eigentlich verborgen bleiben. Die eine weise Frau können sie hier unmöglich verfehlen. Sie besitzt das größte Haus hier. Es ist aber schwierig, bei ihr vorstellig zu werden. Alle wollen zu ihr und sind auch bereit, sich die Prophezeiungen und Wahrheiten über Glück, Gesundheit und Reichtum einiges kosten zu lassen. Man gibt ihr Geld, bringt ihr aber auch Geschenke, um sich von ihr beraten zu lassen. Wenn sie nun keine Güter haben oder auch die Zeit, die sie brauchen werden, um bei ihr dran zu kommen, dann stehen ihre Chancen schlecht, den Anteil an Einsicht, den sie begehren, zu erlangen."
Ich überlegte kurz und fragte sie: "Nun, wenn es so kompliziert ist, gäbe es doch die Möglichkeit, mit der anderen Seherin zu sprechen, nicht wahr? Wo finde ich diese und was verlangt sie für ihre Dienste?"
Die Alte blickte nicht hoch zu mir und meinte: "Ich bin die andere Seherin. Für meine Dienste verlange ich nichts."
Ich war überrascht und sprach: "Wenn sie auch eine Seherin sind, wie kommt es dann, dass sich niemand Rat bei ihnen einholt?"
Sie sah mich an: "Ich berate jeden Menschen nur ein einziges Mal. Darum ist es wichtig, dass man sich gut überlegt, welche Frage man mir stellt. Meine Wahrheit ist kostenlos – doch sie ist nicht das, was die Menschen hören wollen."
Ich dachte kurz nach und sagte zu ihr: "Wenn ich ihnen also jetzt eine einzige Frage stellen darf, dann ist es diese: Was ist das Leben?"
Sie legte das Korbgeflecht beiseite, streckte mir ihren Arm entgegen und hielt mir die Handfläche hin.
Sie drehte die Hand einmal, sodass ihr Handrücken zu sehen war und drehte die Hand dergestalt zurück, dass ich wieder die Handfläche erblickte.
"Das ist das Leben.", sprach sie, stand mühsam auf und ging in das Haus.
Noch bevor die Sonne unterging, war ich wieder auf meiner Abreise, genoss die letzten Strahlen und bewunderte die Stille, die auf den Feldern lag.
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Nihilismus für Minimalisten

Es gibt nichts – und wenn doch, dann aber nur in geringen Mengen.
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Remuneration

Je mächtiger der Baum, den man fällt, desto heftiger zittert die Erde, wenn er zu Boden schlägt.
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Konterrevolution

Die Wellen beobachten mich.
Das Leben liebt mich.
Die Entscheidungen treffen mich.
Der Weg findet mich.
Die Wahrscheinlichkeit berechnet mich.
Die Fakten akzeptieren mich.
Die Umstände durchschauen mich.
Die Maskerade erkennt mich.
Die Zusammenhänge verstehen mich.
Die Erkenntnis macht mich.
Die Ideen entwickeln mich.
Die Gedanken zerstreuen mich.
Die Prüfungen bestehen mich.
Die Probleme besprechen mich.
Die Lösung sucht mich.
Die Situation bewältigt mich.
Die Kontrolle ergreift mich.
Der Abgrund starrt in mich.
Die Texte deuten mich.
Das Neuland erforscht mich.
Das Heute lebt mich.
Die Erinnerungen schätzen mich.
Die Götter glauben nicht an mich.
Das Versprechen hält mich.
Die Fragen stellen mich.
Die Antworten suchen mich.
Die Worte sprechen mich.
Die Taten begehen mich.
Die Lügen erkennen mich.
Die Wahrheit sucht mich.
Das Leben hasst mich.
Die Rolle spielt mich.
Das Drama schreibt mich.
Die Verantwortung trägt mich.
Das Feuer entfacht mich.
Das Universum glaubt an mich.
Die Umgebung erkundet mich.
Das Geschick bestimmt mich.
Die Regeln brechen mich.
Die Grenze überschreitet mich.
Die Ziele verfehlen mich.
Das Schicksal lenkt mich.
Die Zeit verschwendet mich.
Die Träume träumen mich.
Die Angst bezwingt mich.
Die Gerechtigkeit glaubt an mich.
Die Landschaft betrachtet mich.
Der Sterne greifen nach mir.
Das Wasser blickt auf mich.
Die Vernunft entscheidet sich für mich.
Die Hoffnung verliert mich.
Der Plan schmiedet mich.
Die Kälte fühlt mich.
Die Ruhe genießt mich.
Die Geschichte verändert mich.
Die Stunden zählen mich.
Die Welt prägt mich.
Die Natur bewundert mich.
Die Gelegenheit nutzt mich.
Das Kunststück vollführt mich.
Das Ziel erreicht mich.
Die Macht ergreift mich.
Die Wünsche unterdrücken mich.
Die Wahl hat mich.
Das Buch liest mich.
Die Zeilen dichten mich.
Die Revolution beginnt mich.
Die Wellen beobachten mich…
…und ich beobachte die Wellen.
 
 
 
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Von Wahrheit und Farben

Der Charakter der Wahrheit ähnelt dem einer Farbe: die Wahrnehmung einer Farbe wird dadurch bestimmt, dass einerseits Licht auf ein Objekt fällt und von diesem reflektiert wird. Die Eigenschaft von Materie Licht zu reflektieren, ist auch die einzige Möglichkeit, Information über die farbliche Beschaffenheit zu transportieren.
Andererseits werden durch die Rezeption dieser Reflektion, die über unsere Augen geschieht, diese Informationen an das Gehirn weitergeleitet, wobei sie unserem Bewusstsein suggerieren, dass ein bestimmter Gegenstand eine bestimmte Farbe zur Eigenschaft hat.
Das tatsächliche Kolorit bleibt unerfasst, wobei dies keine Rolle spielt, da es nur zählt, dass man akzeptiert, dass die Dinge so sind, wie sie sich einem darstellen.
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Die unsichtbare Linie

Das Gestern dürfen wir lieben, aber das Morgen müssen wir leben.
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